Samstag, 16. Juni 2012

Sozialdarwinismus oder doch lieber angstfrei
und entspannt zusammen sein?

Es sind nicht die Dinge, es ist unsere Sicht der Dinge die uns leiden lassen...
So, nun versuche ich mich mal an einem Artikel, wo ich es doch schon soo lange großspurig angekündigt habe ;-)
Ich denke am besten schreibe ich immer darüber was mich gerade beschäftig, also, wenn es nicht was mit Fotos oder Nähen ist, denn das sind so meine derzeitigen Hobbys.
Ich lese viel, und gern, fast ausschließlich so genannte „Fachbücher“.
Oft auch parallel zu verschiedenen Themengebieten. Zusammen finden dann die Ideen und Gedanken Platz in meinem Hirn und ergeben, mit Glück und in Ruhe, neue Verknüpfungen für mein Weltbild. Menschen faszinieren mich, tatsächlich. Die Beweggründe für Verhalten, Haltung, Denken, Fühlen, Sein… all das finde ich spannend.
Zurzeit lese ich gerade: Ein Buch über Hypersensitivität, eins über Narzissmus, eins über Gewalt im Alltag und eins zum Thema Burnout bei Lehrenden.
Zusammen ergibt das einen schicken Coktail der mich von einer Theorie zur nächsten springen lässt. So entstehen Thesen mit denen ich dann weiter denke und arbeite.

Also in gaaanz kurz folgende Kette ist derzeit in der Denke: Nachdem ich „Lob der Schule“ von Joachim Bauer gelesen hatte ergab sich für mich eine entscheidende Essenz: Das wichtigste für einen Menschen ist eine positive Bindung, alles andere ist nebensächlich. Narzissmus, vor allem schädlicher und damit eher krankhafter Narzissmus entsteht durch schlechte Bindung. Ein Merkmal des schädlichen Narzissmus ist neben niedrigem Selbstwertgefühl der oft irrtümlich hoch gelobte Perfektionismus. Perfektionismus und wenig Selbstwertgefühl führen u.a. zu Burnout. Und nun noch zwei Schritte davor:
Im Januar habe ich vier Bücher über Transgeneratives Trauma durchgekaut, danach dann zwei über Trauma und Gewalt – daraus zog ich: Menschen, die einen Krieg erlebt haben sind oft traumatisiert und haben es daher auch schwer ihren Kindern eine Haltung von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. Diese Kinder, also die Kinder der Kriegskinder haben dadurch möglicherweise eine weniger positives Bindungmodell vor gelebt bekommen und sind dadurch eher gefährdet: Süchtig (Anne Willson Schaaf schrieb dazu u.a. „Im Zeitalter der  Sucht“), depressiv, gestresst, perfektionistisch und oder Burnoutgefährdet zu sein.
Es gibt also doch eine Art geerbter Last die sich, wenn nicht abgetragen und verarbeitet von Generation zu Generation weiter trägt…
Alles, was wir anscheinend tun müssen ist dafür zu sorgen, dass mehr Menschen eine stabile und gesunde Bindung erleben und leben, dass es echte Netzwerke, mit echten Menschen und echten Begegnungen gibt.
Das ist sicherlich nicht so einfach, aber es würde sich, glaube ich, lohnen. 
Das also wäre die These:
Begegnet einander, echt, wirklich, authentisch, achtsam und wertfrei !
Klingt ein bisschen wie das dümmlich und mit Schmollmund in die Kamera gehauchte „Weltfrieden“ einer sehr „blonden“ Schönheitskönigin bei der Preisübergabe ;-)).
Die Herleitung der oben beschriebenen Kurzfassung würde in etwa ein Buch füllen – also mindestens, denn ich habe auch mindestens 20 dazu gelesen – wer wissen will welche kann ja fragen. Ohne dieses "Herleitungsbuch" klingt der Satz vielleicht tatsächlich nach einer Binsenweisheit - tjoa, das tun Sätze wie "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" oder "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen" auch... 
Mir bleibt also nur eine Einladung zum zu und einlassen auszuschprechen; und zum Diskurs natürlich. Diskurs, und zwar offener / freier (!) ist überhaupt eins der wichtigesten Mittel zur Begegnung.
Natürlich oute ich mich als dem Humanismus nahe stehende wenn ich so etwas, so schreibe und es mag auch ein wenig nach Hippi und Encounter-Groups klingen, aber ich bleibe erstmal dabei. – So lange, bis ich eine andere These habe. Und in der Zwischenzeit werde ich mich damit beschäftigen, wie man diesen eben mal lapidar gesagten Satz in die Tat und in die Welt setzen kann – also wie ich, und Du und wir…
Ja, und ich werde das ein oder andere Fitzelchen dazu beschreiben … hopefully.

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