Donnerstag, 28. Juni 2012

Warum Burnout nicht vom Job kommt
Helen Heinemann

So lautet der Titel des letzen Buches, was ich diese Woche quasi mal „zwischengeschoben“ habe. Ein Freund hatte mir davon erzählt und ich bin seinem Plan, das Buch zu kaufen, zuvor gekommen. Nun habe ich es gelesen und muss sagen – tjoa, ganz ok.
Die Grundaussage finde ich immer noch gut und richtig, deswegen hatte ich das gute Stück ja auch erworben. Mit der Hauptthese im Buch komme ich nur bedingt klar.
Zum einen finde ich die Idee, dass Rollenkonfusion zu Burnout führt passend – zum anderen komme ich aber mit dem Schwerpunkt der Autorin auf die Genderthematik nicht so ganz klar.
Sie belegt über Seiten und Seiten, dass es in der modernen Welt eine Vermischung der männlichen und weiblichen Rollen gibt und, dass sich daraus eine Überfrachtung und Überforderung der einzelnen ergibt, wenn sie versuchen alle Anforderungen an den „modernen Menschen“ zu erfüllen. Soweit kann ich gut folgen. Mutter, Karrierefrau, Individuelle Schöne und Intelligente, Geliebte, treusorgende Gattin etc. – kurz „die perfekte Familienmanagerin“ zu sein ist ebenso stressig und unübersichtlich wie der Manager, der sportlich, intelligent, durchsetzungsfähig, ein guter präsenter Vater, einfühlsamer etc.
Wobei mir der Focus auf die Geschlechterrollen aber eben zu kurz gegriffen erscheint.
Also würde ich ihr nicht widersprechen wollen sondern vielmehr den Blick etwas weiter heben und ihn auf eine allgemeine Überfrachtung mit Möglichkeiten, bei gleichzeitiger Entscheidungsschwäche legen. Kurz gesagt: Wir haben einfach zu viele Möglichkeiten und Gestaltungsfreiräume um alle in ein Leben zu pressen – sodann wir sie denn haben.

Samstag, 23. Juni 2012

Über die „Schmerzgrenze“

Vor vier Tagen habe ich das Buch vom Joachim Bauer mit dem Titel „Schmerzgrenze“ zu Ende gelesen und finde es, wie bisher alle Bücher die ich von ihm gelesen habe sehr lesenswert. Er schreibt eingängig, leicht nachvollziehbar und lässt es dennoch nicht an wissenschaftlichen Belegen fehlen.
Der Untertitel „Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt“ hat mich neugierig gemacht. Nachdem ich „Die Masken der Niedertracht - Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann“ von Marie-France Hirigoyen und Michael Marx und davor „Die Narben der Gewalt –Traumatische Erfahrungen verstehen und überwinden“ von Judith Lewis Herman las, passte dieses Buch, zumindest vom Titel her in die Thematik.
Wer das Buch nicht gelesen hat aber dennoch einiges über dessen Inhalt erfahren möchte dem empfehle ich mal bei Youtube vorbei zu schauen:
Eigentlich wollte ich diesen Artikel schon gestern schreiben, aber dann habe ich mir dieses Filmchen angesehen und freue mich nun, dass ich darauf verweisen kann und somit verzichte ich auf eine weitergehende Inhaltsangabe des Buches.
http://www.youtube.com/watch?v=PyLeglWf13k&feature=related
Joachim Bauer leitet her, dass es keinen Aggressionstrieb gibt und der Mensch als ein wesentliches Grundbedürfnis Bindung, Zugehörigkeit und Beziehung hat. Das ist sicherlich für alle, die glauben, dass der Mensch im Grunde doch irgendwie Spaß an Gewalt und Machtausübung hat ein bisschen unbequem. Glücklicherweise leitet er seine These lückenlos und sehr gut nachvollziehbar her, so, dass es schwierig wird sie mit einem besserwissenden Lächeln abzuwinken, zumindest, wenn man sich auf einen Diskurs einlassen möchte. Dafür bin ich irgendwie dankbar. Mich zumindest hat er überzeugt und mich zum Überdenken meiner eigenen Thesen im Bezug auf Mensch-sein gebracht.
Auch diesmal wieder nur eine von vielen Meinungen, die einfach nur eine Einladung zum lesen und zum Dialog ist.

Samstag, 16. Juni 2012

Sozialdarwinismus oder doch lieber angstfrei
und entspannt zusammen sein?

Es sind nicht die Dinge, es ist unsere Sicht der Dinge die uns leiden lassen...
So, nun versuche ich mich mal an einem Artikel, wo ich es doch schon soo lange großspurig angekündigt habe ;-)
Ich denke am besten schreibe ich immer darüber was mich gerade beschäftig, also, wenn es nicht was mit Fotos oder Nähen ist, denn das sind so meine derzeitigen Hobbys.
Ich lese viel, und gern, fast ausschließlich so genannte „Fachbücher“.
Oft auch parallel zu verschiedenen Themengebieten. Zusammen finden dann die Ideen und Gedanken Platz in meinem Hirn und ergeben, mit Glück und in Ruhe, neue Verknüpfungen für mein Weltbild. Menschen faszinieren mich, tatsächlich. Die Beweggründe für Verhalten, Haltung, Denken, Fühlen, Sein… all das finde ich spannend.
Zurzeit lese ich gerade: Ein Buch über Hypersensitivität, eins über Narzissmus, eins über Gewalt im Alltag und eins zum Thema Burnout bei Lehrenden.
Zusammen ergibt das einen schicken Coktail der mich von einer Theorie zur nächsten springen lässt. So entstehen Thesen mit denen ich dann weiter denke und arbeite.