Neulich habe ich einen Fehler gemacht. Ich bin eine längere
Strecke mit dem Wagen gefahren und stellte bereits auf der Hinfahrt fest, dass
ich nur noch eine halbe Tankfüllung hatte. Ich aber dachte: “Ach, das müsste
gehen, ich komme wohl noch zurück“. Auf der Rückfahrt war es dunkel, ich konnte
meine Tankanzeige nicht erkennen, weil sie nicht genug beleuchtet war, ich
befand mich auf der Autobahn und fuhr mit der Idee und dem Wissen, „dass es noch
reichen müsste“ gen Heimat. Ich kam auch gut an und habe am nächsten Tag
getankt.
Dennoch war es ein Fehler, denn ich habe mich die Fahrt über
immer wieder gefragt, ob ich richtig geschätzt hatte und wie es wohl wäre, wenn
ich irgendwo mitten auf der Autobahn, nachts um halb zwei liegen bleiben würde.
Den Stress hätte ich mir leicht ersparen können.
Aber dann gäbe es diesen Artikel vielleicht nicht ;-) und so
kann ich vielleicht aus dem Schlechten noch etwas Gutes machen, indem ich mir
die Zeit nehme darüber nach zu denken, warum ich so gehandelt habe und ob ich
es wieder tun würde. Ich liebe Metaphern und ich mag Geschichten wie diese
benutzen um von ihnen aus weiter zu denken.
Ich weiß, dass es gut ist, wenn man sich rechtzeitig um
Dinge kümmert, ich hätte auch unterwegs jederzeit Tanken können und habe es dennoch nicht getan. Ich hatte auch keinen Spaß daran „es“ auszureizen und nein, mir
war auch nicht irgendwie langweilig. Ich war schlicht in einer besonderen Art
der Bequemlichkeit gefangen. Und mir ist nichts passiert, also könnte ich es
doch immer wieder auf diese Art und Weise handhaben… bis etwas passiert das mir
oder anderen wirklich schadet…
Diese Besondere Art der Bequemlichkeit, jetzt
lieber schnell zum Ziel, schnell nach Hause, keinen Umweg machen, nicht noch
erst Tanken, lieber hoffen und einfach weiter machen. Ich glaube ein sehr
menschliches Verhalten. Ich habe es zwar Bequemlichkeit genannt, aber bequem
habe ich nicht in meinem Sitz gesessen, eher angespannt, kein schöner Zustand.
In Zukunft will ich es anders machen, ich werde meinen Tank im Blick behalten,
ich habe mich dafür entschieden besser für mich zu sorgen, auch dann, wenn ich
wenig Zeit habe, wenn andere das lächerlich finden oder mich unter Druck setzen
auch, wenn es vielleicht teuer ist. Ich werde das Tanken nicht mehr als lästige
Nebensache betrachten sondern als einen Teil der Reise, ich werde es mir und
anderen zugestehen, das Tanken wichtig ist. – Wie geht es Ihnen?
Am Ende bleiben schon noch die Frage, was es mit dieser Besonderen Art der Bequemlichkeit auf
sich hat, deren zweiter Vornahmen Mutlosigkeit ist und die eine gute Freundin
der Gewohnheit und des Verdrängens ist. Ihre Eltern, die Frau
Leistungserwartung und Herr Schaffensdrang heißen sind schon alt, aber sie
leben noch… – nun, das ist eine andere Geschichte, darum kümmere ich mich ein
anderes Mal – hopefully ;-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen