Freitag, 3. Mai 2013

Nonstop – eine besondere Art der Bequemlichkeit


Neulich habe ich einen Fehler gemacht. Ich bin eine längere Strecke mit dem Wagen gefahren und stellte bereits auf der Hinfahrt fest, dass ich nur noch eine halbe Tankfüllung hatte. Ich aber dachte: “Ach, das müsste gehen, ich komme wohl noch zurück“. Auf der Rückfahrt war es dunkel, ich konnte meine Tankanzeige nicht erkennen, weil sie nicht genug beleuchtet war, ich befand mich auf der Autobahn und fuhr mit der Idee und dem Wissen, „dass es noch reichen müsste“ gen Heimat. Ich kam auch gut an und habe am nächsten Tag getankt.
Dennoch war es ein Fehler, denn ich habe mich die Fahrt über immer wieder gefragt, ob ich richtig geschätzt hatte und wie es wohl wäre, wenn ich irgendwo mitten auf der Autobahn, nachts um halb zwei liegen bleiben würde. Den Stress hätte ich mir leicht ersparen können.
Aber dann gäbe es diesen Artikel vielleicht nicht ;-) und so kann ich vielleicht aus dem Schlechten noch etwas Gutes machen, indem ich mir die Zeit nehme darüber nach zu denken, warum ich so gehandelt habe und ob ich es wieder tun würde. Ich liebe Metaphern und ich mag Geschichten wie diese benutzen um von ihnen aus weiter zu denken.

Ich weiß, dass es gut ist, wenn man sich rechtzeitig um Dinge kümmert, ich hätte auch unterwegs jederzeit Tanken können und habe es dennoch nicht getan. Ich hatte auch keinen Spaß daran „es“ auszureizen und nein, mir war auch nicht irgendwie langweilig. Ich war schlicht in einer besonderen Art der Bequemlichkeit gefangen. Und mir ist nichts passiert, also könnte ich es doch immer wieder auf diese Art und Weise handhaben… bis etwas passiert das mir oder anderen wirklich schadet…
Diese Besondere Art der Bequemlichkeit, jetzt lieber schnell zum Ziel, schnell nach Hause, keinen Umweg machen, nicht noch erst Tanken, lieber hoffen und einfach weiter machen. Ich glaube ein sehr menschliches Verhalten. Ich habe es zwar Bequemlichkeit genannt, aber bequem habe ich nicht in meinem Sitz gesessen, eher angespannt, kein schöner Zustand. 
In Zukunft will ich es anders machen, ich werde meinen Tank im Blick behalten, ich habe mich dafür entschieden besser für mich zu sorgen, auch dann, wenn ich wenig Zeit habe, wenn andere das lächerlich finden oder mich unter Druck setzen auch, wenn es vielleicht teuer ist. Ich werde das Tanken nicht mehr als lästige Nebensache betrachten sondern als einen Teil der Reise, ich werde es mir und anderen zugestehen, das Tanken wichtig ist.  – Wie geht es Ihnen?

Am Ende bleiben schon noch die Frage, was es mit dieser Besonderen Art der Bequemlichkeit auf sich hat, deren zweiter Vornahmen Mutlosigkeit ist und die eine gute Freundin der Gewohnheit und des Verdrängens ist. Ihre Eltern, die Frau Leistungserwartung und Herr Schaffensdrang heißen sind schon alt, aber sie leben noch… – nun, das ist eine andere Geschichte, darum kümmere ich mich ein anderes Mal – hopefully ;-)

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